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25.04.25
atomstopp lädt zum aktiven Tschernobyl-Gedenken: Bürger_innen fordern von EU Kostenwahrheit für AKWs
Am 26. April 1986 kam es im AKW Tschernobyl zu einem Super-GAU. Obwohl damals drastisch vor Augen geführt wurde, welche weitreichenden und langdauernden Schäden von Atomkraftwerken ausgehen, gibt es bis heute keine angemessene Haftungspflicht für AKW-Betreiber. Bei einem Atomunfall in der EU tragen die Kosten damit wir alle.
"atomstopp_atomkraftfrei leben! appelliert gemeinsam mit NGOs aus mehreren EU-Ländern an die EU-Abgeordneten, dafür zu sorgen, dass für AKW-Betreiber dasselbe gilt wie für jeden Autofahrer: Die gesetzliche Verpflichtung zu einer Haftpflicht-Versicherung, die so ausgelegt ist, dass Opfer auch bei schweren Unfällen entschädigt werden können. Wir nehmen den Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe zum Anlass, den Österreicher_innen auf einfachem Weg zu ermöglichen, unseren EU-Abgeordneten diese Aufforderung zukommen zu lassen. Dafür ist nur ein Klick auf diese Seite nötig und schon kann man in wenigen Augenblicken den dringend nötigen Appell per E-Mail abschicken. Eine große Zahl von appellierenden Bürger_innen kann ein starkes Gegengewicht zur überaus umtriebigen Atomlobby bilden", lädt Herbert Stoiber, Geschäftsführer von atomstopp_atomkraftfrei leben! zu einer breiten Unterstützung ein.
"Wie krass die Unterversicherung ist, kann exemplarisch an der Atomlobby-Nation Nummer 1 verdeutlicht werden. Wenn einer der 57 in Frankreich betriebenen Reaktoren infolge eines Super-GAUs breite Gebiete verstrahlt, rechnet selbst das staatliche französische Institut für Strahlenschutz und nukleare Sicherheit (IRSN) mit Kosten von 430 Milliarden Euro. Die aktuell versicherte Schadenssumme beträgt aber mickrige 1,2 Milliarden, die restlichen Kosten haben bei einem Unfall die Steuerzahler_innen zu tragen, im Falle der EU über den europäischen Finanzausgleich letztlich die Menschen aller EU-Länder. Neben diesem Milliarden-Damoklesschwert, das über uns allen hängt, verzögert die Unterversicherung auch noch den Ausbau von Erneuerbaren. Bei ausreichender Versicherung würde Atomstrom nämlich ein vielfaches Kosten und auch Länder wie Frankreich und Tschechien würden endlich Wind- und Solarkraft mit dem nötigen Tempo ausbauen", zeigt die stellvertretende atomstopp_Obfrau Anna Weinbauer die weitreichenden Auswirkungen dieser dauernden Milliardensubvention der gefährlichen und dreckigen Atomindustrie auf.
"Ein Blick in die AKW-Geschichte zeigt, wie notwendig eine Haftpflichtversicherung ist. Schon 3 Jahrzehnte nach Beginn der Atomstrom-Erzeugung und mehreren Beinahekatastrophen kam es am 26. April 1986 zum ersten Super-GAU. In Tschernobyl waren menschliche Bedienfehler die Hauptursache. Keine 25 Jahre später genügte in der Hochtechnologie-Nation Japan eine Wasserwelle, um in Fukushima gleich mehrere Super-GAUs auszulösen. Naturgemäß ist es nur eine Frage der Zeit, bis der nächste Super-GAU eintritt. Die derzeit überall durchgeführten Laufzeitverlängerungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit für eine solche unkontrollierbare Katasrophe, die auch dann wieder weite Gebiete auf Dauer unbewohnbar machen wird. Fordern wir also gemeinsam von der Politik, dass Kostenwahrheit für die Sackgassen-Technologie hergestellt wird!", wirbt Weinbauer abschließend um Unterstützung.
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Rückfragen & Kontakt:
Herbert Stoiber, +43 681/10 42 92 51
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10.04.25
atomstopp: Vorgezogener Feiertag für Anti-Atom-Bewegung
Am kommenden Dienstag jährt sich die Abschaltung des letzten deutschen AKWs zum zweiten Mal. Wochenlang war ungewiss, ob es an diesem Tag etwas zu feiern geben würde, denn die CDU und CSU übernahmen die Position der FDP und AfD und forderten in den Koalitionsverhandlungen die Rückkehr zur Atomstrom-Produktion. Daraus wird nichts, Deutschland bleibt beim Atomausstieg. Ein Grund zu feiern!
Im deutschen Koalitionsvertrag steht zum Thema Atomenergie nur dieser eine Satz: "Wir regulieren die Fusionskraftwerke außerhalb des Atomrechts." Damit steht fest, dass der deutsche Atomausstieg bestehen bleibt. Das war nicht selbstverständlich, denn in den letzten Wochen forderten der künftige Bundeskanzler Friedrich Merz und CSU-Chef Markus Söder immer wieder, dass man das Wiederanfahren der abgeschalteten AKWs prüfen solle. Davon ließen sie sich auch nicht von den Betreibern der stillgelegten Meiler abbringen, die mehrfach betonten, dass eine Rückkehr zur Atomkraft für sie nicht in Frage käme.
Insbesondere die Wende von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder zeigt, wie wachsam die Anti-Atom-Bewegung sein muss und wie schnell manche Politiker_innen bereit sind, ihre Position preiszugeben. Söder drohte im Mai 2011 mit seinem Rücktritt, wenn der Atom-Ausstieg nicht bis spätestens 2022 beschlossen würde. Nach der Katastrophe von Fukushima war ihm - wie allen Vernünftigen und Verantwortungsvollen - klar, dass AKWs katastrophal gefährlich sind.
Zwar scheint sich im Koalitionsvertrag weitere Geldverschwendung für die Fusionsforschung anzukündigen. Dieser muss aufgrund der klaren Aussichtslosigkeit, mit Kernfusion in den nächsten Jahrzehnten Strom erzeugen zu können, entschieden entgegengetreten werden, soweit sie sich wegen der leeren Kassen nicht ohnedies in Grenzen hält.
"Die Anti-Atom-Bewegung darf einen Sieg der Vernunft bei den deutschen Koalitionsverhandlungen feiern. Damit besteht Hoffnung, dass sich Deutschland auch auf EU-Ebene entschlossen auf die Seite derer stellt, die der Geldvernichtung der Atomindustrie Einhalt gebieten" stellt Herbert Stoiber, Geschäftsführer von atomstopp_atomkraftfrei leben! fest.
"atomstopp bleibt wachsam und beobachtet die Positionen der österreichischen Entscheidungsträger_innen genau. Jede Abweichung vom Anti-Atom-Konsens werden wir wie bisher der Öffentlichkeit bekannt machen. Denn die Österreicherinnen und Österreicher wissen sehr genau, dass AKWs unbeherrschbar gefährlich sind und keinen Beitrag zur Klimawende leisten können", macht Stoiber klar.
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Herbert Stoiber, +43 681/10 42 92 51
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